Am 4. Mai 1771 Wie froh bin ich, daß ich weg bin! Bester Freund, was ist das Herz des Menschen! Dich zu verlassen, den ich so liebe, von dem ich unzertrennlich war, und froh zu sein! Ich weiß, du verzeihst mir's. Waren nicht meine übrigen Verbindungen recht ausgesucht vom Schicksal, um ein Herz wie das meine zu ängstigen? Die arme Leonore! Und doch war ich unschuldig. Konnt' ich dafür, daß, während die eigensinnigen Reize ihrer Schwester mir eine angenehme Unterhaltung verschafften, daß eine Leidenschaft in dem armen Herzen sich bildete? Und doch—bin ich ganz unschuldig? Hab' ich nicht ihre Empfindungen genährt? Hab' ich mich nicht an den ganz wahren Ausdrücken der Natur, die uns so oft zu lachen machten, so wenig lächerlich sie waren, selbst ergetzt? Hab' ich nicht—o was ist der Mensch, daß er über sich klagen darf! Ich will, lieber Freund, ich verspreche dir's, ich will mich bessern, will nicht mehr ein bißchen Übel, das uns das Schicksal vorlegt, wiederkäuen, wie ich's immer getan habe; ich will das Gegenwärtige genießen, und das Vergangene soll mir vergangen sein. Gewiß, du hast recht, Bester, der Schmerzen wären minder unter den Menschen, wenn sie nicht—Gott weiß, warum sie so gemacht sind!—mit so viel Emsigkeit der Einbildungskraft sich beschäftigten, die Erinnerungen des vergangenen Übels zurückzurufen, eher als eine gleichgültige Gegenwart zu ertragen.
The Sorrows of Young Werther ([ˈveːɐ̯tɐ]; German: Die Leiden des jungen Werthers), or simply Werther, is a 1774 epistolary novel by Johann Wolfgang Goethe, which appeared as a revised edition in 1787. It was one of the main novels in the Sturm und Drang period in German literature, and influenced the later Romantic movement. Goethe, aged 24 at the time, finished Werther in five and a half weeks of intensive writing in January to March 1774. It instantly placed him among the foremost international literary celebrities and was among the best known of his works. The novel was inspired by Goethe's personal life, and involving triangular relationships of real people. One triangular relationship involved Goethe, Christian Kestner, and Charlotte Buff (who married Kestner); and the other involved Goethe, Peter Anton Brentano, Maximiliane von La Roche (who married Brentano), and Karl Wilhelm Jerusalem. Jerusalem died by suicide on the night of Oct 29 or 30, 1772. He shot himself in the head with a pistol borrowed from Kestner. These events are fictionalized to describe the emotional tumult of the titular character Werther, who kills himself in despair after he falls in love with a woman engaged to another man. The novel was adapted as the opera Werther by Jules Massenet in 1892.